
Schaumagazin KIW Schwerin
Die Stadt Braunschweig beabsichtigt, das voraussichtlich 2024 freiwerdende Areal des Klinikums Braunschweig an der Holwedestraße in dessen Nachnutzung zu einem hochwertigen Wohnquartier zu entwickeln.
Schaumagazin
Ökologisches Konzept
Vegetationskonzept & Wassermanagment
Alle Neupflanzungen sind gemeinhin als klimaresistent und zukunftssicher eingestuft. Um Resilienzen für künftige Krankheiten und Schädlingen zu bilden wird auf eine hohe Artenvielfalt heimischer und nicht heimischer Gehölze gesetzt, die nach neusten Studien gerade in der Kombination eine große Vielfalt an Tier- und Insektenarten beheimaten kann. Die meisten versiegelten Flächen werden über bepflanzte Randbereiche durch die belebte Oberbodenzone entwässert. Wo dies nicht möglich ist, wird das Wasser in Zisternen gesammelt und zur Bewässerung genutzt.
Dachbegrünung
Alle Dächer der Neubauten erfüllen eine soziale oder ökologische Funktion. Neben intensiv genutzten Dachgärten (Jugendflächen, Mietergärten, Freiraumbüros) werden unterschiedliche ökologische Dachbegrünungskonzepte verfolgt: Photovoltaik Dächer mit extensiver Dachbegrünung, Biodiversitätsdächer mit modelliertem Substrataufbau und Retentionsdächer. Überschüssiges Dachwasser wird über Drainmatten gesammelt und Zisternen im EG-Niveau zugeführt. Das hier gesammelte Wasser kann zur Gartenbewässerung genutzt werden. Smarte Ventile lassen das Wasser vor Starkregenereignissen ablaufen.
Städtische Biotope




Holwede Quartier Braunschweig
Das neue Holwede Quartier ist ein Reallabor für gesundes Leben. Der Entwurf stellt sich der Verantwortung, Lebensraum im Einklang mit der Regenerierung des lebenserhaltenden ökologischen Systems unseres Planeten zu schaffen.
Aus den spezifischen Parametern des Ortes – der Okerumflut und dem ortsprägenden Baumbestand sowie dem denkmalgeschützten Klinikbau - den erhaltenswerten Bestandsbauten und den baulichen Bezügen zur Umgebung - wurde ein identitätsstiftendes Gesamtquartier mit eigenständigen Nachbarschaften entwickelt.
Ökologisch: Ein klimatisch und ökologischer Gewinn für die Innenstadt durch maximale Erhaltung der Grünflächen und des Baumbestands. Rückbau versiegelter Flächen. Intensive Dach- und Fassadenbegrünung. CO2-neutrale Errichtung und Betrieb des Quartiers. Autofrei.
Städtebaulich: Ein Quartier mit differenzierten räumlichen Qualitäten. Ein Quartier für natürliche Inklusion, mit Orten für die Vielfältigkeit des privaten und öffentlichen Stadtlebens. Bauliche Setzungen als raumbildende Komplettierung der städtebaulichen Körnung.
Architektonisch: Die Identität des Ortes fördernder Weiter – und/oder Umbau der Bestandsbauten und Einfügung von Neubauten. CO2-neutral in Bau und Betrieb. Verwendung von nachwachsenden und/oder natürlichen Materialien. Fossilfreie Energieerzeugung.
Quartierszentrum
Herz des Ensembles bildet das Quartierszentrum. Über das Quartier hinweg ist es Ort für gemeinschaftliches Leben. Soziale Einrichtungen, Infrastruktur für Kinder, kleinteilig produzierendes Gewerbe, Maker Spaces, das Konzept von Wohnen&Arbeiten, Gemeinschaftseinrichtungen und das Quartiersmanagement sind hier verortet. Der Mobility-Hub, die anschließende Jugendfläche und die Aktivitäten im Bunker sorgen neben Wochen- und Flohmarkt für vielfältige Belebung der differenzierten Außenflächen. Mit der neuen Okerbrücke und der Freiraumgestaltung zur Freisestraße wird das Areal einladend vernetzt.
Bildungscampus & Mobility Hub
Der Mobility-Hub im Norden des Quartierszentrums bündelt die Erfordernisse für ein autofreies Quartier und die Umstellung auf fossilfreie Mobilität an zentraler Stelle. Das Gefälle des Geländes nutzend, liegt über dem Mobility-Hub die Erweiterung der Berufsschule. Die Ausbildung des Schuldaches als Aktivdach und das direkte Nebeneinander von Schulhof und Jugendfläche bindet sie in die außerschulischen Aktivitäten der Jugendlichen ein.
Nachbarschaft Freisestraße
In fünf Baufeldern entsteht eine Mischung aus frei finanzierten und geförderten Wohnungsbau. Durch Nachverdichtung wird die städtebauliche Körnung an den Ort angepasst und Freiräume klar zugeordnet. Die Bestandsbauten werden ökologisch sinnvoll zu Wohnungsbau umgebaut.
Mehrgenerationenwohnen Holwedehaus
Das unter Denkmalschutz stehende Haus wird für generationenübergreifendes gemeinschaftliches Wohnen und gemeinschaftliche Wohnformen umgebaut.
Kooperative Gemeinschaft
Der Ort und die Bestandsbauten sind Ausgangspunkt für eine Entwicklung durch Vergabe im Konzeptverfahren. Transparente und klare Kriterien sollen das Grundstück oder Teilstücke nach Qualität des/der Konzepte an Baugruppen vergeben. Zusammenfassend entsteht aus dem Zusammenspiel von Bestand und Neubau eine stadträumliche Komplettierung mit differenzierten Außenraumqualitäten und hoher ortsspezifischer Identität.
PROJEKT INFORMATION |
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Ort |
Braunschweig |
Bauherr |
Stadt Braunschweig |
Jahr |
2022 |
Status |
Wettbewerb |
Programm |
Städtebau, Quartiersentwicklung, Außenraumkonzept |
Größe |
51.800 m2 |