MOCA Wroclaw

Museum of Contemporary Art, Breslau, Polen

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Internationaler Wettbewerb 3. Preis, 2008 Größe BGF 25.836 qm Baukosten € € 41,8 Mio. € Bauherr Stadt Wroclaw, Polen Wettbewerbsteam Justus Pysall, Peter Ruge, Bartlomiej Kisielewski

Mit der Umsetzung der Revitalisierungsplanung erhält die Stadt Wroclaw die historische Stadtstruktur aus einer dichten Blockbebauung mit Wohn- und Geschäftshäusern zurück. Auf dem Wettbewerbs-grundstück verlangt die neue Nutzung des Quartiers eine neue Antwort.
Der Leerraum als gebautes Volumen, das vergangene Gebaute als Freifläche für die neue Nutzung ist unsere Antwort. In drei Einzelkörper aufgeteilt nimmt das Volumen des Museums Bezug auf die St. Bernhardiner-Kirche, die heute der Architekturhochschule dient.
Ein zweigeschossiger Sockel, in dem die Eingangsfunktionen untergebracht sind, wird überragt durch den zentralen Ausstellungskubus, auf dem wiederum der viergeschossige Bibliotheks-, Verwaltungs- und Konferenzblock ruht.

Durch die unregelmäßige Stapelung der Einzelkörper zueinander entsteht im Erdgeschoss eine wetter-geschützte Zugangssituation, in der Ausstellungsebene eine Fläche für Open-Air-Ausstellungen und für den obersten Kubus eine Terrasse vor dem Konferenzbereich. Die Verschiebung der Einzelkörper zuei-nander ist funktional sinnvoll, sie positioniert den Erschließungskern der Nutzung entsprechend im Raum des Kubus. Im Erdgeschoss den Eingangsfunktionen viel Raum gebend lässt die Position im Aus-stellungsbereich ein flexibles Ausstellungskonzept in einer Etage oder etagenübergreifend zu. Mittig angeordnet im Administrationsbereich erlaubt die maximale Nutzung der Fassadenflächen für Funktio-nen mit Tageslichtbedarf. In den Untergeschossen sind die Bereiche für Media Art ohne Tageslichtbedarf sowie die Abteilungen für Konservierung, Ausstellungsvorbereitung und Lager der Kunstobjekte untergebracht. Die Innenräume richten durch ihre klare Gestaltung und reduzierte Materialwahl das Augenmerk auf das Ziel, „neutralen Raum“ für wechselnde Sammlungen zu geben.

Sichtbetonwände und Decken, Holzdielenböden und die Belichtung über Gussglaselemente prägen eine die Auseinandersetzung mit Gegenwartskunst stimulierende Atelieratmosphäre. Ein skulpturaler, monochromer Baukörper ist das Ziel, die Anforderungen der Fassade werden durch die drei Hauptfunktionen - Eingangsbereich - Ausstellungsbereich - sowie Administrationsbereich mit For-schung und Konferenz - gestellt.
Semitransparentes, weißes Gussglas, geschosshoch mit variierender Breite von 20 bis 30 cm und gebro-chenen Kanten soll die äußere Hülle bilden. In geschlossenen Bereichen kann dies durch einen klassi-schen hinterlüfteten Fassadenaufbau erfolgen. In Bereichen mit Bedarf natürlicher Belichtung und Be-lüftung ist eine zweischalige Fassade vorgesehen. Vor den Klarglasfensterelementen werden die Guss-glaselemente installiert. In Gruppen zusammengefasst sind sie verschieb- und drehbar und können so auf die Anforderungen des Tageslichtbedarfs reagieren.
Sonnenschutz wird durch die Schrägstellung der Gussglaslamellen, Blendschutz durch im Fassadenzwi-schenraum installierte Lamellen erzielt. Die uniforme Fassade wird so zu einem nuancenreichen Spiel aus Licht und Glas, eine Interaktion zwischen dem Museum und dem Stadtraum stellt sich ein. Am Abend wird aus den Reflexionen und Lichtbrechungen an und in den Glaspaneelen ein Spiel aus leuchtenden Kanten und Streifen der aus dem Volumen tretenden Beleuchtung. Glühende Untersichten inszenieren die drei Baukörper und lassen den Platz für Gegenwartskunst kunstvoll

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